Der Titel dieses Blogs spielt natürlich auf das berühmte Magazin "Cahiers Du Cinema" (Notizen zum Kino) an, dessen Filmkritiker Francois Truffaut und Claude Chabrol später Regisseure und Wegbereiter eines neuen französischen Kinos wurden.
Dennoch ist dies kein arthouse Blog. Es ist ein Blog über die Liebe zum Film. Gute Filme. Und sehr schlechte. Egal woher sie stammen. Egal wie sie zu klassifizieren sind.

Freitag, 9. Februar 2018

DAS GEWISSEN EINES EINZELNEN: „WER DIE NACHTIGALL STÖRT“ (1962) – TEIL 1




Gewidmet der Gruppe "Wir brauchen den Widerstand gegen Rechts"




TEIL 1: A NOVEL OF RARE EXCELLENCE




Bewegender  Tribute - Clip eines Fans




                                                                                                                                                           
Nelle Harper Lee
„When he was nearly thirteen my brother Jem had his arm badly broken at the elbow“ („Das Unglück mit dem Arm passierte kurz vor Jems 13. Geburtstag“ deutsch nach der Übersetzung von Claire Malignon) – oft schon habe ich mich gefragt was Harper Lee gedacht haben, was in ihr vorgegangen sein mag, als sie irgendwann Ende 1957 in ihrem New Yorker Apartment diesen Satz in ihre Schreibmaschine getippt hat. Hat sie geahnt dass das nicht nur der Anfang eines beliebigen Buches sondern eines Jahrhundert-Romans werden würde und, zugleich, auch der Anfang vom Ende ihrer Schriftstellerischen Laufbahn? Wusste die Südstaatlerin, die bis vor kurzem bei einer New Yorker Fluggesellschaft am Schalter gearbeitet hatte, als sie diesen ersten Satz – de facto einen der berühmtesten ersten Sätze – schrieb bereits, dass das Buch an derselben Stelle beginnen würde, an der es, hunderte Seiten später enden würde? Ahnte sie, dass sie gerade dabei war sich zu einem one-novel-wonder zu entwickeln, ganz so wie J.D. Salinger vor ihr? Was wenn sie gewusst hätte, so unvorstellbar die Frage anmuten muss,dass dieses Manuskript, das damals noch den schlichten Titel „Atticus“ trug (und dass sie einige Wochen später aus Verzweiflung aus dem Fenster auf die regennasse Strasse werfen würde, nur um es, nach einem telefonischen Anpfiff ihres Agenten, nicht minder verzweifelt in durchweichtem Zustand wieder aufzusammeln) dazu führen würde, dass zahllose Amerikaner ihre Kinder Atticus taufen, andere den Beruf des Rechtsanwalts ergreifen und wieder andere ihre Töchter Jean Louise oder Scout nennen würden? Wenn sie gewusst hätte, dass heute vor dem Obersten Gerichtshof Alabamas eine Statue der von ihr entwickelten Kunstfigur Atticus Finch stehen würde, als Mahnung an seine realen Kollegen – hätte sie das Buch trotzdem geschrieben?

Hätte sie es überhaupt schreiben können?   


Harper Lee mit ihrem Vater, dem Vorbild für die Figur des Atticus Finch.
Doch beginnen wir ganz am Anfang, denn dieses Manuskript hat eine Vorgeschichte – und auch diese muss hier erzählt werden.

NELLE HARPER LEE wurde geboren am 28. April 1926 in Monroeville, Alabama, mitten in der Zeit der großen Weltwirtschaftskrise und deren amerikanischer kleiner Schwester, der „Depression“, als Tochter des verwitweten Rechtsanwaltes Amasa Coleman Lee. Tatsächlich war sie sogar eine weitläufige Verwandte des US-Südstaatengenerals Robert E. Lee.

Harper Lee mit ihrem Freund Truman Capote in den 50ern in New York
Aufgezogen von ihrem Vater, und, wie damals üblich einer farbigen Haushälterin, wuchs Lee mit ihrer Schwester Alice in der mittelgroßen Bezirkshauptstadt Monroeville auf – und mit ihrem Freund von nebenan. Der schmächtige Knabe mit der Fistelstimme namens Truman Persons, wuchs bei seinen Tanten auf, und in den Jahren 1930 bis 1932 verbrachte er die Sommerferien regelmäßig in Monroeville. Harper, Truman und Alice würden manchen Sommer damit verbringen, den zurückgezogen lebenden „Son“ Bouleware aus seinem Haus zu lotsen, ihren Vater, Amasa, vor Gericht zu beobachten, und, eines Tages, würden Harper und Truman auf ein- und derselben alten Schreibmaschine im Baumhaus der Lee-Kinder zusammen ihre ersten literarischen Gehversuche machen. Beide würden später berühmte Schriftsteller werden; denn aus dem ungewollten Knaben von Nebenan wurde der Ausnahmeschriftsteller TRUMAN CAPOTE. 

Harper Lee im Courthouse Building von Monroeville, Alabama
Als Kind würde Lee ihren Vater erleben wie er zwei unschuldige Schwarze, Vater und Sohn, des Mordes an einem weißen Ladeninhaber angeklagt, mit unbestechlicher Aufrichtigkeit und einem über das gestattete Maß weit hinausgehendem Engagement vor Gericht verteidigte; sie würde dabei sein wenn beide Männer trotzdem zum Tode am Strang verurteilt würden, und das Herz ihres Vaters in Stücke brach, so dass der Ehrenmann Amasa Lee dem Strafrecht erschüttert für immer abschwor.

Mehr als 20 Jahre später würde sie ihn als `Atticus Finch´ in dem Roman „Wer die Nachtigall stört“ unsterblich machen. Und in diesem Roman würde sie all jenen Unschuldigen aus ihrer Kindheit, die damals nicht gehört wurden, sich nicht verteidigen konnten, auf hochpoetische Weise eine Stimme verleihen. Eine Stimme , so zwingend, dass sie auch heute, mehr als 58 Jahre nach der Veröffentlichung, immer noch auf der ganzen Welt gehört wird, wann und wo auch immer dieses Buch aufgeklappt wird.

Harper Lee studierte, inspiriert von ihrem Vater von 1944 – 1949 Jura, erst am Huntingdon College in Alabama und dann an der University Of Alabama in Tuscaloosa. Nachdem 1949 ihr guter Freund Truman Capote seinen literarischen Durchbruch mit „Andere Stimmen, andere Räume“ geschafft hatte, entschloss sie sich endgültig ihr Studium abzubrechen und Schriftstellerin zu werden. Sie zog nach New York.

Während sie nun verschiedene Kurzgeschichten und Porträts ihrer Heimatstadt und ihrer Menschen verfasste, jobbte sie nebenher verschiedentlich. Für ein größeres Werk fehlte im aufgeladenen Arbeitsalltag im Büro stets die Zeit und die Regelmäßigkeit, auch wenn Truman Capote ihr im November 1956 zu einem literarischen Agenten verhalf. Schicksalshaft sollte das Weihnachtsfest desselben Jahres werden. Harper war bei Freunden eingeladen, die sie ebenfalls durch Capote kennengelernt hatte, dem Musikproduzenten Michael Brown und dessen Ehefrau. Am 25. Dezember 1956, erschien Lee zur Feier in Browns Stadthaus in der East 50th Street. Die Atmosphäre war übermütig und sinnlich zugleich. Sie erhielt sogar ein Geschenk. Am Weihnachtsbaum baumelte ein Umschlag mit ihrem Namen, der ausgebeult war. Sie öffnete ihn. Er enthielt ihr Gehalt für 12 Monate und eine Notiz die besagte „You have one year off from your job to write whatever you please. Merry Christmas“ (Du hast hiermit ein Jahr bezahlten Urlaub von deinem Job, um zu schreiben, was immer du willst. Frohe Weihnachten). Die Browns hatten Lees Texte gelesen und waren absolut überzeugt von ihrem Talent. Sie wollten die angehende Schriftstellerin, da sie es sich leisten konnten, tatkräftig unterstützen.

Dieses Geschenk war der Startschuss, für das Buch, aus dem später „Wer die Nachtigall stört“ entstand.

Zunächst aber entstand unter Lees kundigen Händen ein ganz anderer Roman mit dem Titel „Gehe hin,stelle einen Wächter“ (Go Set A Watchman). In ihm begegnet uns die Protagonistin aus dem späteren Werk, Jean Louise, genannt „Scout“ , Finch bereits, doch als junge Erwachsene in der Gegenwart der 50iger in der die Geschichte um Rassentrennung und Bürgerrechtsbewegung spielt. Auch die auf ihrem Vater basierende Figur des Atticus kommt bereits vor, wenngleich in ungleich ambivalenterem Licht. Es ist ein frischer, glänzend erzählter Erstling mit leichten Holprigkeiten und jugendlichem Sturm und Drang, doch noch deutlich entfernt vom späteren Meisterwerk. Nelle reichte den Roman 1957 bei dem Verlag B.J. Lippincott über ihren Agenten ein. Dort geriet er in die Hände einer legendären, sehr erfahrenen Lektorin, Tay Hohoff. Hohoff erkannte sofort das Talent der Autorin „Der Funke der echten Schriftstellerin glomm aus jeder Zeile“. Lippincott kauft das Manuskript, dachte jedoch gar nicht daran es zu publizieren. Man wollte nur die junge Autorin unter Vertrag haben. Tay Hohoff setzt ihre Macht als Lektorin ein und erklärte das Skript als für eine Veröffentlichung ungeeignet. Sie erklärte das Buch sei „mehr eine Serie von Anekdoten, denn ein voll durchkonzipierter Roman“ - heute, wo auch „Geh hin , stelle einen Wächter“ als Publikation vorliegt, muss man objektiv feststellen dass die erste Einschätzung willkürlich und die zweite inhaltlich falsch ist. Der Mythos nachdem „Wer die Nachtigall stört“ aus einer Kurzgeschichtensammlung entsprungen sei, geht auf diese Äußerung von Hohoff zurück. 

Die Lektorin war allerdings tief beeindruckt von den Flashbacks in die Kindheit der Protagonistin. Sie schlug vor einen ganz neuen Roman, noch autobiografisch gefärbter, mit denselben Figuren zu schreiben, der aber ganz in Scout Finchs Kindheit spielen und von dieser in der ersten Person auch erzählt werden sollte. Einen Roman über Rassismus und Vergewaltigung aus der subjektiven First-Person-Narration einer (zu Beginn) Sechsjährigen so zu erzählen, dass er für Erwachsene Leser funktioniert, ist ein, selbst für einen erfahrenen Autor, so unerhörtes Kunststück, dass man sich fragen kann ob Hohoff die Debütantin Lee nicht rettungslos sabotieren wollte.


Eine der berühmtesten ersten Seiten der Literaturgeschichte: Das Original- Typeskript von H. Lee.
Die Klebestreifen sind noch immer sichtbar.








Ob Hohoffs Schilderungen aus dem Jahr 1978 nach denen sie massiv in die Erarbeitung des Romans, der unter dem Titel „Atticus“ begann und, nach Lees Drängen, als „Wer die Nachtigall stört“ endete, eingriff, oder es sich lediglich um deren Selbstdarstellung handelte (wissend, dass Lee seit Mitte der 60er keinerlei Interviews mehr gab), lässt sich nicht feststellen.

Was wir wissen ist, dass der Roman eine enorme schriftstellerische Herausforderung gewesen sein muss: Eine Mischung aus Coming Of Age Roman (bzw. Bildungsroman) & Southern Gothic, die von Milieuschilderungen und Figuren lebt, mit Elementen rasiermesserscharfer Satire und einer absolut unzweideutigen Haltung gegenüber Rassismus, den die Verfasserin mit sprachlichem Skalpell zu sezieren hatte – und das alles auch noch aus einer fast unmöglichen Erzählperspektive. Das hätte jeden eingeschüchtert.
Wir wissen weiter, dass Harper Lee (das männliche Pseudonym war eine Idee von Lippincott) fast zweieinhalb Jahre an dem Buch schrieb, das heute als Musterbeispiel der „Great American Novel“ gilt.
Und wir wissen, dass Nelle Harper Lee alle diese Erwartungen brillant übertraf.

Am 11. Juli 1960 wurde „Wer die Nachtigall stört“ veröffentlicht.
Bis zum heutigen Tage, fast 58 Jahre später, war dieser Roman nicht einen einzigen Tag lang „out of print“.


Erstausgabe mit handschriftlicher Widmung der Autorin
In diesem hinreißend erzählten, und kühn komponierten Panoptikum einer Kindheit im tiefen Süden der USA erleben wir die Welt der sechsjährigen, burschikosen Jean Louise "Scout" Finch, die zusammen mit ihrem Bruder Jem und ihrem verwitweten Vater Atticus Finch in einer Südstaaten-Kleinstadt heranwächst, erzählt in einer einzigen, wehmütigen, drei Jahre überspannenden Rückblende die uns zurückführt nach Maycomb, Alabama, im heißen Sommer von 1932: 

Scout findet Freunde wie den zugereisten Dill Harris, fürchtet sich vor der bösartigen, zänkischen Nachbarin Mrs.Dubose, und muß doch gerade von ihr eine Lektion über wahre innere Stärke lernen, hat Streitereien mit ihrem pubertierenden Bruder, entdeckt die zarte Seite hinter der strengen Haushälterin Calpurnia, und findet schließlich heraus dass sie und Jem einen unbekannten Freund haben, der ihnen heimlich Geschenke macht, hinterlegt in einem Astloch. Und über allem schwebt das Schreckgespenst ihrer Kindheit - Boo Radley, ein Nachbar den Scout nie gesehen hat - für sie der sprichwörtliche schwarze Mann. Als Scout in die Schule kommt und ihr Vater die Verteidigung eines der Vergewaltigung angeklagten Farbigen übernimmt, zerbricht die heile Welt der Kinder: Plötzlich bröckelt die verträumte Fassade der Kleinstadt, dunkle Wolken halten in die Welt der Kinder Einzug, Hass flammt der Familie entgegen. Dieser eine Sommer wird zu einer Prüfung die an die Fundamente des menschlichen Gewissens rührt. Aber Atticus versucht verzweifelt seine Kinder durch die schwere Zeit zu bringen, sie zu verantwortungsvollen, tolerant denkenden Menschen zu erziehen. Erst spät versteht Scout die tiefe Vaterliebe dieses scheuen Mannes, der allein gegen eine ganze Stadt, ja ein Gesellschaftssystem aufsteht....und am Ende des Romans begegnet Scout zum ersten Mal in ihrem Leben der wahren "Nachtigall" dieses Buches...



Harper Lee haucht dem stark autobiographisch gefärbten Roman mit begnadeter Erzählkunst Leben ein. Ein stiller, menschlicher Humor durchzieht die feinsinnig gesponnen Fäden der symbolistisch aufgeladenen Handlung ebenso, wie ein Höchstmaß an Authentizität und echte Weisheit. Nicht eine einzige klischeehafte Figur bevölkert das dramatis personae, alle Charaktere sind dreidimensional, lebendig, vielschichtig und so voller Saft und Kraft als habe man sie gerade erst getroffen. Meisterlich schildert Lee sowohl das Milieu der weißen Mittel- und Unterschicht wie auch der schwarzen Minderheit. Unaufdringlich – und unbestechlich - schleicht sich dabei die Gesellschaftskritik der Autorin in das Denken des Lesers, sie entblößt – in einer präzisen Sprache die, wie ein Kritiker schrieb „durch Vorurteile schneidet, wie ein Messer durch die Butter“ - die Unmenschlichkeit und Dummheit einer Gesellschaft die auf Rassismus, Sexismus und Klassendenken fixiert ist, durch den unbarmherzigen Blick aus den Augen eines unschuldigen Kindes. Die rotzfreche, hochintelligente ironische Erzählerstimme von Tomboy Scout ist ebenso grandios durchgehalten wie deren Wahrnehmungsspektrum, das, natürlich von extremen Kontrasten geprägt und in dem natürlich der Vater überhöht ist.
Aber ihr Roman ist mehr als das: Es ist eine berührende und oft atemberaubende Studie des schmerzhaften, bittersüßen Prozesses des Erwachsenwerdens. Die Schlusspassage von "Wer die Nachtigall stört" schließlich erhebt sich über bloße sprachliche Gestaltungskraft - Prosa wie sie in der US - Literatur nahezu ohne Beispiel ist. Selten, wenn überhaupt je, erreicht ein Roman ohne den Leser zu manipulieren einen solchen „emotional payoff“.

Dabei erzählt Lee nicht einfach ihre eigene Geschichte nach, sondern greift in die ganze Fülle biographischen Materials, verfremdet, fiktionalisiert, gestaltet es neu, so dass etwas ganz und gar Künstlerisches und Originäres entsteht, in dem jeder Satz echtes Leben atmet, das in den 30er Jahren sich abspielt, mit einer mehr als akuten Relevanz für die 60iger, und das selbst 2018 immer noch eine Resonanz findet, die unabweisbar ist.

Ich kann mich nur der Meinung von Romancier Truman Capote anschließen, der schließlich - ein Jugendfreund Harper Lees - in der Figur des Dill verewigt ist:



Dieses Buch 1960 zu veröffentlichen, in der Mitte der gesellschaftlichen Umwälzungen durch die Bürgerrechtsbewegung, war seitens der Verfasserin, einer weißen Südstaatlerin, keine Kleinigkeit, nahm sie doch mit der Aussage ihres Buches eine unerschrockene, äußerst klare und äußerst komplex dargelegte Position gegen institutionalisierten Rassismus ein, und handelte weiterhin Themen wie das elitäre Klassendenken und weibliche Rollenmuster in einer Kompromisslosigkeit und Tiefenschärfe ab, die ihrer Zeit weit voraus war.
Letztlich entstand eine als mitreißende Unterhaltung verkleidete Meditation über die Natur des Vorurteils und den Verlust der Unschuld; es ist diese Eigenschaft, neben der Erzählkunst und der Sprache, die das Buch absolut zeitlos macht.

Lee selbst erwartete, auch entmutigt durch den Verlag, keinen großen Erfolg für ihren Erstling, sondern nur einen „kurzen, gnädigen Tod durch die Kritiker“. Das jedenfalls sagt sie selbst. Im einzigen erhaltenen Radiointerview, mit dem Sender WQXR:






Es kam ganz anders:


Der BOSTON SUNDAY HERALD am 10. Juli 1960 (Vorbericht)




Und der einheimische MOBILE REGISTER:





Die Kritiken waren außerordentlich, alle drei großen US-amerikanischen Buchclubs erklärten in nie dagewesener Einigkeit „Wer die Nachtigall stört“ zum Literaturtipp des Jahres. Schnell schossen die Verkaufszahlen weit über die „wenigen tausend Kopien“ die der Verlag prophezeit hatte, hinaus.

Die Leser liebten das Buch von Anfang an, wie beispielsweise dieser wunderbare Antwortbrief Harper Lees an eine Leserin zeigt:




Dann, 1961, erhielt der Roman, der sich zu dieser bereits 41 Wochen lang auf der Bestsellerliste der New York Times befand, völlig überraschend und für ein Debüt enorm ungewöhnlich, den höchsten Literaturpreis Amerikas, den Pulitzerpreis, in der Sparte Belletristik (outstanding novel of the year).

Ab diesem Augenblick begann das Phänomen „Mockingbird“.

Weit über 30 Millionen Exemplare würden weltweit verkauft werden, übersetzt in mehr als 40 Sprachen. 1964 würde es verpflichtende Schullektüre für fast jeden Amerikaner werden – und sogar dieses Todesurteil für jedes Lesevergnügen unbeschadet überstehen.
Sogar eine eigene Dokumentation („Hey Boo – Harper Lee and To Kill A Mockingbird“) würde Filmemacherin Mary McDonagh-Murphy dem Buch später widmen:




Es sollte das meistgeliebte Buch in englischer Sprache werden und in gewisser Hinsicht auch eines der Umstrittensten. Immer wieder, bis zum heutigen Tag, würde es aus öffentlichen Büchereien und Schulbibliotheken verbannt werden, weil entweder Konservative beklagten dass die im Roman geschilderte amerikanische Gesellschaft keine heile Welt sei, oder Progressive Anstoß daran nahmen, dass die Rassisten des Romans das Wort „Nigger“ im Munde führen.

Harper Lee, die seit 1964 die Öffentlichkeit komplett mied, verfasste einmal selbst einen, von ihrer typischen Ironie flirrenden, Leserbrief zu einem solchen Ereignis in Hanover County im Jahre 1966:



Kein Wunder also, dass sich die amerikanische Filmbranche, damals noch in ihrer alten Form des etwas unpräzise mit dem Begriff „Hollywood“ zusammengefassten Studiosystems, sich früh, sehr früh, für die Filmrechte von „Wer die Nachtigall stört“ interessieren würde – oder, eigentlich, doch.

Verwunderlich deshalb, weil keines der damaligen eher schematischen Rezepte für einen Kassenerfolg enthalten zu sein schien. Kein Abenteuer, keine Kriminalspannung oder Nervenkitzel und, noch nicht einmal eine Romanze.„Wo ist die Liebesgeschichte? Es hat ja nicht einmal eine Liebesgeschichte“ entgegnete man dem Produzenten Alan J. Pakula, der den Stoff mit seiner kleinen Gesellschaft Brentwood productions zunächst für Paramount Pictures realisieren wollte. Pakula, selbst eher Künstler denn Produzent, antwortete „Sie irren. Es hat eine der großartigsten Liebesgeschichten überhaupt. Die zwischen einem Vater und seinen Kindern“
„Welche Geschichte wollen sie denn mit dem Film erzählen?“
„Haben sie das Buch gelesen?“
„Ja“
„DAS ist die Geschichte“

Paramount lehnte ab.


Alan J. Pakula (links) mit Harper Lee
Daraufhin bot Alan Pakula den Stoff Universal an. 

Pakula, der später selbst als bedeutender Regisseur („Die Unbestechlichen“ 1976 mit Robert Redford und Dustin Hoffman über den Watergate-Skandal) und Drehbuchautor („Sophie Choice“ 1982 mit Meryl Streep) reüssieren sollte, erwies sich in der Funktion als Produzent als unerhörter Glücksfall für die Verfilmung von „Wer die Nachtigall stört“. Er war es, der Regisseur Robert Mulligan völlig den Rücken freihielt, und mit seinem tiefen künstlerischen Verständnis für das Material eine beispiellos kompromisslose, beispiellos unverfälschte Literaturadaption ermöglichte. Einen Studiofilm mit großem Budget, aber unter den Bedingungen eines Independentfilms.



Der Schlüssel war, den Umstand dass auch Universal von diesem Film – der einer ihrer legendärsten Erfolge werden würde - nicht völlig überzeugt war, auszunutzen und die Produktion fast völlig an Brentwood auszulagern, mit Universal mehr oder weniger nur in der Rolle des Verleihs, so dass Alan J. Pakula von vornherein eine Reihe von maßgeblichen Entscheidungen treffen konnte – auch gegen den Willen von Universal. 


Das Studio wollte den Film in Technicolour drehen (und heute vorliegende Farbfotos zeigen, dass das durchaus einen optischen Reiz gehabt hätte) aber Pakula bestand eisern auf Schwarzweiß, den er wusste bereits vor Beginn der Produktion, dass der spätere Film für den Southern Gothic eine Entsprechung, entlehnt aus dem deutschen Expressionismus, würde finden müssen, mit einer Licht- und Schattendramaturgie die auf Farbfilm niemals funktionieren würde. Das Studio wollte die kindliche Erlebnisperspektive des Romans unterlaufen und auf Atticus fokussieren, Alan Pakula wusste, dass diese Perspektive Essentiell für die Substanz des Films war und verhinderte es. Das Studio wollte einen renommierten, prominenten Regisseur, Alan Pakula wollte den weniger bekannten aber hochbegabten Robert Mulligan; das Studio wollte einen erfahrenen Drehbuchhandwerker aus Los Angeles, Pakula wollte den preisgekrönten Südstaaten-Dramatiker Horton Foote, der nie zuvor für die Leinwand geschrieben hatte. Universal wollte erfahrene Kinderstars für die Rollen von Scout, Jem und Dill – Alan Pakula wollte unerfahrene, natürliche Kinder aus Alabama casten lassen. 

Und: Das Studio wollte, nach einer Absage von James Stewart (er fand den Stoff „zu liberal“ und befürchtete er könne kontrovers aufgenommen werden), um jeden Preis den (heimlich homosexuellen) Frauenschwarm Rock Hudson als Atticus. Der durchaus feinsinnig spielende Hudson hätte vermutlich eine gute Darstellung abgeliefert. Aber Robert Mulligan und Alan J. Pakula hatten ganz andere Pläne und fanden später eine Besetzung für diesen Part die so ikonisch auf die Figur passte, dass es für nachfolgende Generationen unmöglich war, sich irgendeinen anderen Schauspieler in dieser Rolle vorzustellen.

Alan Pakula setzte alle diese Entscheidungen durch – für heutige Maßstäbe fast unvorstellbar.



Die Regie übernahm ROBERT MULLIGAN.

Mulligan hatte Anfang der 50iger Jahre als Laufbursche bei einer TV-Produktionsgesellschaft angefangen und sich mit Hartnäckigkeit und unfassbarem Fleiß, seine Chancen nutzend, zum Fernsehregisseur hochgearbeitet. 69 Fernsehspiele und Serienfolgen hatte er inszeniert, alle in der Ära des Livefernsehens, bevor er sein Spielfilmdebüt gab. Live-Fernsehen war entscheidend – denn es war eine exquisite Schulung für Regisseure und Schauspieler: Lange Proben wie auf der Theaterbühne verlangten hohe Fähigkeiten der Schauspielerführung und die Unmöglichkeit Fehler in der Liveübertragung rückgängig zu machen oder zu kaschieren erzwangen absolute logistische Perfektion. Eine ganze Generation bedeutender Regisseure (Arthur Penn, Sidney Lumet, George Roy Hill, Franklin J. Schaffner, William Friedkin) und Schauspieler (Ernest Borgnine, Jack Klugman, Cliff Robertson, Jack Lemmon ) die das amerikanische Kino der 50iger und 60iger Jahre maßgeblich prägten und neu definierten entstammten der Kaderschmiede des Livefernsehens. Einer von ihnen war Robert Mulligan. Sein Kinodebüt war 1957 das bereits von Alan J. Pakula produzierte schwarzweiße Sportlerdrama „Die Nacht kennt keine Schatten“. Auffällig hierbei war, dass, anders als bei üblichen Kinoerstlingen, keinerlei Neigung zu Effekthascherei oder Bombast zu erkennen war, stattdessen die unerhörte Zurückhaltung eines souveränen Könners.

Robert Mulligan in liebevoller Drosselung durch Scout - Darstellerin Mary Badham

1959 hatte er das US-TV-Debüt von Sir Laurence Olivier inszeniert und dafür den Emmy Award für die Beste Regie erhalten. Es folgten zwei in Farbe gedrehte Kino-Komödien mit Tony Curtis („Zwei in einem Zimmer“ 1960 und „Ein charmanter Hochstapler“ 1961) sowie eine Komödie und ein Abenteuerfilm mit Rock Hudson („Happy End im September“ 1961 und „Am schwarzen Fluss“ 1962). Das Angebot „Wer die Nachtigall stört“ zu inszenieren, eines Romans den er bereits gelesen hatte und sehr bewunderte, sagte er auf der Stelle zu – trotz der massiven Bedenken von Universal. Es sollte die beste Arbeit seiner langen Karriere werden.

Keine geringeren Kollegen als die Meisterregisseure Francois Truffaut und Stanley Kubrick würden sich später als Bewunderer von Mulligans Werk outen. Ersterer schrieb: „Wenn wir französische Regisseure hätten, die so hellsichtig wären wie Robert Mulligan, so befähigt mehr als nur Anekdoten zu erzählen, dann wäre das Bild, das unsere Nation auf der Leinwand abgibt, nicht so übersimplifiziert“

Robert Mulligan und Alan J. Pakula hatten eine sehr genaue Vorstellung, welcher Schauspieler für die Rolle des Rechtsanwalts Atticus Finch in Frage kam: GREGORY PECK. Der damals 46 -jährige Gregory Peck war seit genau 18 Jahren im Filmgeschäft, großgewachsen, gutaussehend und mit einer dunklen Gänsehaut-Stimme (Bariton) gesegnet und äußerst versatil. Eldred Gregory Peck hatte seine Laufbahn als Theaterschauspieler auf den Bühnen des Broadway begonnen. 1944 gab er sein Filmdebüt mit „Days of Glory“. Schon ein Jahr später erhielt er, für „Die Schlüssel zum Himmelreich“ seine erste Oscarnominierung. Er hatte seither 33 Spielfilme aller Genres gedreht und sich dabei durch das komplette Rollenspektrum gespielt. Er war Fedja in Dostojewskis „Der Spieler“ (1949), Captain Horatio Hornblower in „Des Königs Admiral“ und der Biblische König David in „David und Bathseba“ (beide 1951), der Journalist in den sich Audrey Hepburn in der grandiosen Romanze „Ein Herz und eine Krone“ (1953) verliebte – ihrem Filmdebüt! Er war ein famoser Kapitän Ahab in John Hustons Melville-Adaption „Moby Dick“ (1956), F. Scott Fitzgerald in „Die Krone des Lebens (1959) und hatte in Klassikern wie „Ein Köder für die Bestie“ (Erstverfilmung von Kap der Angst, 1962) und dem Kriegsabenteuer „Die Kanonen von Navarone“(1961) gespielt. Er galt als ein idealer leading man der eine breite Palette äußerst überzeugend abdecken konnte, Vor allem aber galt er als überzeugter linker Liberaler, der sich in erster Linie als leidenschaftlicher Familienmensch und Vater, in zweiter als politisch engagierter Bürger und erst in dritter als Filmstar sah.


Er hatte 1947 in „Tabu der Gerechten“ (Gentlemen's Agreement) dem ersten Film über Antisemitismus in den USA die männliche Hauptrolle gespielt, und damit Courage für gesellschaftskritische Stoffe gezeigt, als es nicht en vogue war, das zu tun. In Hitchcocks „Der Fall Paradin“ hatte er im selben Jahr bereits einmal in der Rolle eines Juristen brilliert. Außerhalb des Rampenlichts hatte er sich auch im wahren Leben furchtlos positioniert. 1947, auf dem Höhepunkt der Kommunistenhatz der McCarthy-Ära hatte Peck sich öffentlich, u.a. als Unterzeichner eines offenen Briefes, gegen das „House Committee Against Unamerican Activities“ gestellt und die Verfolgung von Filmschaffenden aufgrund ihrer politischen Überzeugung scharf kritisiert – zu einer Zeit als derlei mit Berufsverbot und Gefängnis geahndet werden konnte (man denke etwa an die „Hollywood Ten“). Peck galt als hochprofessioneller, sehr bescheidener und liebenswerter Kollege am Set, dem man nachsagte, er nutze seine Macht als Star niemals aus und gebe dem Begriff „menschlicher Anstand“ einen guten Klang. Er engagierte sich sein Leben lang entschieden für Soziale Gerechtigkeit, Bürgerrechte und die Demokratische Partei. Er war bis zum Jahr 1961 bereits viermal für den Oscar als Bester Hauptdarsteller nominiert gewesen, ohne jemals zu gewinnen.

Was Mulligan und Pakula aber mehr als alles andere überzeugt haben dürfte, war, dass Peck nicht nur den Anwalt, sondern auch den liebevollen Vater Atticus würde spielen können. Ein Kostprobe fanden sie in einer frühen, großartigen Darstellung Pecks in der wunderbaren Literaturverfilmung „Ruf der Wildnis“(The Yearling), in der er 1946 sehr komplex einen schlichten, hart arbeitenden Farmer im amerikanischen Süden gespielt hatte. Man achte nur darauf mit welcher fein nuancierten Zurückhaltung und Wärme er diese Szene spielt, in der sein von Claude Jarman jr. gespielter Sohn reumütig zurückkehrt, nachdem er weggelaufen war, weil sein Pa das von ihm großgezogene Reh hatte schlachten müssen:



Man kann schon einige der schauspielerischen Tugenden sehen, die Gregory Peck später in seine Rolle als Atticus fließen ließ. Retrospektiv ließe sich heute beinahe behaupten, seine ganze Karriere bis 1962 sei nur dazu dagewesen ihn auf die Rolle des Atticus Finch vorzubereiten. Alan J. Pakula und Robert Mulligan wollten Peck engagieren. Da es noch kein Drehbuch gab, schickte man Gregory Peck einfach den Roman von Harper Lee. Ein sehr ungewöhnlicher Schritt nach damaligen oder auch heutigen Maßstäben. Der Schauspieler hatte Robert Mulligans Debüt „Die Nacht kennt keine Schatten“ gesehen und war so beeindruckt, dass er bereit war, sich auch ohne fertiges Drehbuch eine Meinung zu bilden.
Peck selbst erzählte später, dass ihm eine innere Stimme angezeigt habe, dass dieses Buch etwas sei, das er unbedingt sofort lesen müsse. Er schlug es auf, und las es in einer einzigen Sitzung die ganze Nacht durch. Am nächsten Tag gegen 8 Uhr morgens klappte er es bei der letzten Seite zu, griff nach dem Telefonhörer und rief Robert Mulligan an. „Wenn ihr mich dafür haben wollt, bin ich euer Mann. Wann fange ich an?“
Und wie sie ihn wollten.

In einem Interview mit John Griggs erläuterte Peck Jahrzehnte später seine Entscheidung: „Ich fand, der Roman sei ein starkes Stück Literatur, und offenbar habe ich recht gehabt, denn er gewann dann den Pulitzer-Preis und wird immer noch in den High-School-Literaturklassen gelesen […] Ich fühlte, dass ich mich ohne Stress oder Anstrengung identifizieren konnte ... Und ich fühlte, dass ich diese beiden Kinder kannte...Also habe ich mich sofort in den Stoff verliebt, sowohl als der Vater als auch mit Verständnis für die Kinder."
„Man verbringt sonst Ewigkeiten damit, auf die Antwort der Schauspieler zu warten“ sagte Alan Pakula später „Aber das war einer der Fälle, in denen wir überhaupt nicht warten mussten. Er rief sofort zurück. Nichts mit `vielleicht´“


Gregory Pecks Zusage war absolut keine Selbstverständlichkeit.

Sie bedeutete ein hohes Risiko, das nicht jeder Schauspieler zu dieser Zeit ohne Weiteres bereit gewesen wäre einzugehen. 1962 befand sich die amerikanische Bürgerrechtsbewegung auf ihrem Höhepunkt, in der entscheidenden Phase. Es sollte noch ein Jahr dauern bis Dr. Martin Luther King jr. am 28.August 1963 vor dem Lincoln Memorial in Washington D.C. der Welt von seinem Traum erzählte, noch 2 Jahre bis zum „Civil Rights Act“ und ganze drei Jahre bis zum „Voting Rights Act“ der die Aushebelung des Wahlrechts schwarzer Bürger beendete. Die drei Märsche nach Selma, Alabama hatten noch nicht stattgefunden, die Fernsehbilder berittener Polizeieinheiten die mit Knüppeln und Peitschen in unverhohlener Gewaltlust auf unbewaffnete Demonstranten eindroschen, waren noch nicht gedreht worden. Als Gregory Peck den Vertrag für „Wer die Nachtigall stört“ unterschrieb, einen Film der ihn zum Symbol des Antirassismus im amerikanischen Kino machen würde, marschierten die Männer, Frauen und Kinder des Birmingham Movement im Kampf gegen die Rassentrennung durch die gleichnamige Stadt in Alabama, während der städtische Polizeichef Eugene „Bull“ Connor vor laufenden Kameras Bluthunde auf sie hetzte und ihre Knochen mit Wasserwerfern brechen ließ.

Mit seiner Mitwirkung stellte sich Peck sehr deutlich und sehr öffentlich auf die Seite dieser Bewegung, wissend dass sich diese Stellungnahme nicht zurückdrehen ließ, wissend auch, dass die Mehrheit der US-Bevölkerung – seines Publikums – hochgradig rassistisch war, ebenso wie die Filmindustrie und es keinerlei Sicherheit gab, dass er seine Fans nicht verlieren würde. Die Auswirkungen auf seine Karriere waren nicht absehbar.
Was, wenn das Publikum ihm nicht verzieh?

Aber Gregory Peck stellte sich diese Frage nicht.

Tatsächlich stellte er sich bereits 1963 in diesem bislang unbekannten Interview-Ausschnitt völlig unzweideutig hinter die Aussage des Films:



Erst nach dem Gregory Peck seine Unterschrift unter den Vertrag gesetzt hatte, war Universal Pictures überhaupt bereit den Film mitzufinanzieren.

Als nächstes setze Alan Pakula die Casterin Boaty Boatwright auf die Aufgabe an, nach Alabama zu fahren, hunderte von Kindern vorsprechen zu lassen, um die Darsteller für Scout, Jem und Dill zu finden. Für den Produzenten war es, ebenso wie für Regisseur Mulligan entscheidend, dass die Kinder unverstellt und natürlich agierten, echten Südstaaten-Akzent sprachen und auch den lokalen Kontext des Films instinktiv verstünden. Boatwright machte sich an die Arbeit.



Inzwischen trat Pakula an HORTON FOOTE heran, der das Drehbuch schreiben sollte. Foote, wie Greg Peck damals 46 Jahre alt, in Texas geboren und wie Harper Lee im Süden aufgewachsen (der sein literarisches Lebensthema wurde) , hatte zu dieser Zeit bereits über 20 aufgeführte Bühnenstücke verfasst, einige, wie das später (1966) von Arthur Penn verfilmte Drama „The Chase“ und „The Trip To Bountiful“ (wurde 1985 mit Geraldine Page verfilmt) waren Broadway- Erfolge gewesen. Ebenso hatte er über 20 Drehbücher für das Live-Fernsehen der 50iger Jahre verfasst, und in diesem Zusammenhang hatte er auch bereits zweimal mit Bob Mulligan gearbeitet.
„Foote ist ein Meister in der für ihn charakteristischen Kunst, im alltäglichen häuslichen Durcheinander über einer Grube von existentieller Finsternis zu balancieren.“ schrieb Ben Brantley in der New York Times über ihn, und im Jahre 2009 würde es im selben Blatt in seinem Nachruf heißen: „Foote war ein bedeutender amerikanischer Dramatiker, dessen erzählerisches Gesamtwerk an das von Tschechow mit dessen Komik und Herzensleid im Alltag erinnert, und an Faulkners Können, seine Heimat als das ganze Amerika darzustellen“
Alan J. Pakula wollte ihn und keinen Anderen.
Aber Horton Foote wollte – zunächst – nicht.


Foote hatte den Roman von Harper Lee gelesen und bewunderte ihn so sehr, dass er Angst hatte sich daran zu wagen und das Werk in der Drehbuchbearbeitung zu zerstören. Dreimal fragte Pakula ihn an, dreimal lehnte Foote ab. Dann lernte er Harper Lee persönlich kennen, sie lud ihn zum Essen ein und bat ihn höchstpersönlich das Drehbuch zu schreiben. Sie gab ihm absolute künstlerische Freiheit und unschätzbare Informationen, wie die, dass die Figur des Dill Harris niemand Anderes sei als Truman Capote als Kind. „Es war `Liebe auf den ersten Blick´ zwischen Harper und mir“ sagte Foote später über die entstehende Freundschaft. Diesmal, beim vierten Mal, nahm er den Auftrag an.

Harper Lee würde später sagen, sein Drehbuch zu „Wer die Nachtigall stört“ sei eine der besten Literaturadaptionen die je geschrieben worden seien. Doch dazu später mehr.


Für die schwierige und herausfordernde Rolle des Angeklagten Tom Robinson eine passende Besetzung zu finden war überaus heikel, denn das Problem legte genau den Finger in die Wunde des Rassismus in der Filmindustrie selbst. Da in jenen Jahren der amerikanische Film offenbar weder willens noch in der Lage war schwarzen Schauspielern entsprechende Rollen anzubieten – mit einer einzigen, glorreichen Ausnahme – waren die Wahlmöglichkeiten sehr eingeschränkt. Tom Robinson war eine Nebenrolle, die aber während der gesamten Gerichtssaal-Sequenz zu sehen sein würde, und die in der langen Szene des Kreuzverhörs einem Schauspieler eine erhebliche Bandbreite abverlangen würde. Für die Handlung war entscheidend, dass die Figur des Robinson mit Würde, Verzweiflung und hoher Intensität gespielt, einen eindeutigen Eindruck hinterließe. Ohne diese Figur und den enormen auf ihr lastenden Druck, ohne deren Dilemma, würde die Kritik am institutionalisierten Rassismus nicht funktionieren. Man brauchte also zwangsläufig einen ausgebildeten Schauspieler mit Filmerfahrung. Das verengte sich im Jahr 1962 auf nur zwei Darsteller, Harry Belafonte, der aber zu dieser Zeit bereits seit einigen Jahren mehr auf seine Gesangskarriere fokussierte, und Sidney Poitier, dem ersten schwarzen Star Amerikas. Doch Poitier hatte sich gerade erst (1958 mit „Flucht in Ketten“) zum ersten schwarzen Hauptdarsteller der Filmgeschichte gegen ungeheure Widerstände emporgearbeitet. Die Rolle des Tom Robinson, inhaltlich reizvoll, hätte für ihn in Bedeutung und Bezahlung einen enormen Rückschritt bedeutet, der seine Laufbahn hätte beschädigen können, wenn es ihm nicht gelänge sich aus der Nische wieder zu befreien.
Sensiblerweise fragte man ihn gar nicht erst an.
Man würde jemanden entdecken müssen.


Spielte in über hundert Filmen: Brock Peters


So kam man auf BROCK PETERS. 
Peters, geboren unter dem Namen George Fisher, hatte bereits als Kind Gesangsunterricht erhalten und , nach entsprechender Ausbildung, unter dem Künstlernamen (er rearrangierte den Namen seines Kindheitsfreundes Peter Brock) `Brock Peters´ eine Laufbahn als Opern- und Musicaldarsteller eingeschlagen. 1949 hatte er in Gershwins „Porgy and Bess“ auf Tour gespielt und dort auch als Zweitbesetzung die Hauptrolle gesungen. In den 50iger und frühen 60iger Jahren spielte er in mehreren Musicals am Broadway.
1954 folgte sein Kinodebüt als Sergeant Brown im Musikfilm „Carmen Jones“ - einer nur unter Schwarzen spielenden Musicaladaption von Bizet's „Carmen“ - und nach diversen TV-Produktionen trat er auch in der Kinoverfilmung von „Porgy and Bess“ durch Otto Preminger, in der großen Rolle des Antagonisten Crown an der Seite von Sidney Poitier und Dorothy Dandridge auf. Eine kleine Rolle in „The L-Shaped Room“ war die erste nichtmusikalische Darbietung auf der Leinwand im Jahr 1962.
So fiel er denn auch Alan Pakula auf.
Universal lehnte ihn zunächst ab, da Peters auf die Darstellung von Schurken abonniert schien und sie ihn sich einer verletzlichen Rolle nicht vorstellen konnten. Alan J. Pakula und Robert Mulligan insistierten auf dem Schauspieler.

Er war 35 Jahre alt, als er die Rolle des Tom Robinson erhielt, eine Rolle die der Höhepunkt seiner Karriere werden würde, auch wenn er, ohne je den Durchbruch zum Star zu schaffen, bis zu seinem Tod im Jahre 2005 in 129 Film- und TV-Produktionen mitgewirkt und sich als Darsteller des Admiral Cartwright in den ersten „Star Trek“ Kinofilmen und später als Joseph Sisto, Vater von Captain Benjamin Sisko, in „Star Trek: Deep Space Nine“ eine beachtliche Reputation erspielt haben würde.



Seltenes Trio:  Horton Foote, Harper Lee und Robert Duvall
ROBERT DUVALL würde, ebenfalls in einer Nebenrolle, noch dazu ohne ein einziges Wort zu sprechen, sein Filmdebüt geben. Duvall, geboren in Kalifornien und aufgewachsen in Maryland, stammte aus einer christlich-fundamentalistischen Familie die der einflussreichen Sekte der „Christian Scientists“ angehört, die Naturwissenschaft und speziell Medizin ablehnt und auf Gesundbeter vertraut. In manchen Bundesstaaten ist es „Christian Scientists“ sogar gesetzlich erlaubt, die eigenen Kinder durch Unterlassung medizinischer Behandlung im Notfall straffrei sterben zu lassen. Robert Duvall gibt „Christian Scientist“ noch heute als seine Religionszugehörigkeit an, auch wenn er sie nicht mehr aktiv praktiziert.
Duvall, der aufgrund seiner Leistungen als ungemein wandelbarer Charakterdarsteller auch gelegentlich als der „amerikanische Laurence Olivier“ bezeichnet wird, nahm bereits vor seinem Armeedienst (von August 1953 bis August 1954) Schauspielunterricht und begann im Winter 1955 in New York an der „Neighborhood Playhouse School of the Theatre“ in New York unter dem berühmten Sanford Meisner Schauspiel zu studieren. 


In seiner Klasse freundete er sich mit Gene Hackman, James Caan und Dustin Hoffman an, mit dem er während des Studiums auch zusammenwohnte. Nebenher jobbte er u.a. als Postbote und Lastwagenfahrer. Bereits 1952, noch vor seiner Ausbildung, hatte er sein professionelles Bühnendebüt gegeben. Ab 1957 spielte er parallel am Gateway Playhouse und dem Augusta Civic Theatre (und zwei weiteren Bühnen) in Produktionen die von Agatha Christie bis Jean Anouilh und schließlich der Hauptrolle des Stanley Kowalski in Tennessee Williams „Endstation Sehnsucht“ reichten. Ab 1960 wagte er dann den Sprung ins Fernsehen, wo er in 13 Produktionen zu sehen war, bis das Kino endlich auf ihn aufmerksam wurde. 

Zu seiner Besetzung als Boo Radley in „Wer die Nachtigall stört“ kam es,weil Horton Foote sich an den jungen feinsinnigen Schauspieler erinnerte, der 1957 in einer Produktion seines Stücks „The Midnight Caller“ am Neighborhood College mitgewirkt und einen bleibenden Eindruck hinterlassen hatte.Robert Duvall ging äußerst methodisch an die Figur des zurückgezogen lebenden Boo heran, vermied volle sechs Wochen jeden Kontakt mit Sonnenlicht und färbte sich die Haare strohblond, so dass er beinahe wie ein Albino wirkte.
An seinem ersten Drehtag war er bereits vollständig „in character“.

Es würde nicht die letzte Zusammenarbeit zwischen Autor und Darsteller bleiben: Zweiundzwanzig Jahre später würde Duvall für die Rolle eines alternden Countrysängers in „Tender Mercies“, geschrieben und co-produziert von keinem Geringeren als Horton Foote mit dem Oscar als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet werden.


Die Kinderdarsteller lernen sich kennen (von links nach rechts): Phillip Alford, Mary Badham (noch in Alltagskleidung)
und John Megna, noch ohne die Frisur der Figur.


Als letztes wurden die Kinderdarsteller entdeckt. 


Brav war gestern !
Die damals Neunjährige MARY BADHAM aus Birmingham, Albama, seit 1966 als Schauspielerin (mit Ausnahme eines Kurzfilms) nicht mehr aktiv, berichtet uns hier (ein Interview-Auszug aus dem Buch „Scout, Atticus & Boo“ von Mary McDonagh Murphy) höchstpersönlich davon, wie sie in ihrer ersten Rolle als Jean Louise „Scout“ Finch besetzt wurde: 

„Überall im Süden hatte es einen öffentlichen Aufruf gegeben, dass ein Vorsprechen für „Wer die Nachtigall stört“ stattfinden würde. Meine Mutter [eine ehemalige Schauspielerin und Radiosprecherin] musste meinen Vater fragen, der nein sagte. Sie sagte: "Nun, Henry, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind die Rolle überhaupt bekommt?"
Als wir zum Vorsprechen gingen, gaben sie uns das Drehbuch, und ich las es und liebte es. Meine Mutter sagte, dass ich am nächsten Morgen bereits mit meinem Text - Scouts Text - losplapperte. Sie wusste, dass ich etwas an mir hatte.
Ich fuhr nach New York für einen Screen-Test und dann nach Kalifornien, zu den Dreharbeiten“

In der Familie führte Marys Erfolg zu einigem Ärger, denn ihr großer Bruder, John Badham, wollte auch zum Film und befand sich bereits auf der Filmhochschule um Regie zu studieren. Dass seine kleine Schwester, ohne es recht zu wollen, noch vor ihm berühmt werden sollte, war in seinen Plänen nicht vorgesehen. Es ärgert ihn lange Zeit. Aber nicht für immer, denn auch ihm gelang der Durchbruch im Filmfach, als wichtiger Regisseur der 1977 John Travolta mit „Saturday Night Fever“ ebenso zu Weltruhm verhalf wie 1979 Frank Langella als „Dracula“ und 1983 Matthew Broderick in „WarGames – Kriegsspiele“ und noch heute für namhafte TV-Serien ein gefragter Mann ist.


Clint Eastwood-Blick: Philip Alford
Etwas anders verlief das Prozedere für PHILLIP ALFORD der in die Rolle von Mary Badhams Film-Bruder „Jem Finch“ schlüpfen würde. Auch er stammte aus Birmingham, war aber mit damals 12 Jahren in einer deutlich anderen Altersstufe und Mary Badham niemals zuvor begegnet. Er hatte in drei Produktionen des `Birmingham Town and Gown Civic Theatre´ in Kinderrollen mitgewirkt und war dabei dem Amateurregisseur aufgefallen, der vom Casting - Aufruf wusste. 
Alfords Mutter war von der Idee ihn vorsprechen zu lassen schnell überzeugt, nur er selbst wollte leider so überhaupt nicht – was sich aber mit unerklärlicher Schlagartigkeit änderte, als er herausfand, dass er durch das Vorsprechen (leider, leider) mindestens einen halben Tag Schule verpassen würde müssen. In diesem Augenblick muss sich der Künstler in ihm durchgerungen haben (zwinker). Nach der ersten Vorsprechrunde war er einer von drei verbleibenden Finalisten, die zu einem Screen-Test (wie zuvor schon die Mädchen) nach New York geladen wurden. Dort erhielt er dann den Zuschlag.

Für die Dreharbeiten flog er mit seiner ganzen Familie nach Kalifornien. Seine jüngere Schwester Eugenia, die genau Mary Badhams Größe und Alter hatte, wurde später deren Lichtdouble.



JOHN MEGNA, zehn Jahre alt, der einzige von den Dreien der auch später noch eine erfolgreiche Schauspielerlaufbahn haben würde, auch wenn er aufgrund tragischer Umstände viel zu früh starb, war auch der einzige Profi unter den Kinderdarstellern. Der gebürtige New Yorker hatte bereits in drei TV-Episoden und drei Broadway-Theaterproduktionen gespielt, übrigens einmal in „All The Way Home“ 1961 in einem Stück in dem zufällig Robert Mulligans Bruder, Richard Mulligan (später bekannt durch die mäßige 80er Sitcom „Harrys Nest“) als Zweitbesetzung mitwirkte.


Promo - Aufnahme: John Megna und Mary Badham im nachgebauten
Gerichtssaal
Dadurch sah Robert Mulligan eine der Aufführungen und, in ihr, John Megna. Der sehr begabte Megna, bürgerlich John Ingoglia, war der Halb-Bruder der Sängerin und Schauspielerin Connie Stevens (bürgerlich: Concetta Ingoglia) die unter Anderem mit Jerry Lewis vor der Kamera stand und eine Zeit lang mit Elvis Presley liiert war. Sein Vater war Apotheker und seine Mutter eine frühere Nachtclub- Sängerin. Seine Schauspielkarriere begann im Alter von 6 Jahren. Er war später noch in zahlreichen TV-Produktionen zu sehen sein, unter anderem in „Star Trek-The Original Series“ (In der Episode „Miri – ein Kleinling“) und auch in einigen wesentlichen Kinofilmen in kleineren Rollen, darunter der Bette Davis Klassiker „Wiegenlied für eine Leiche“ (1965) und „Der Pate, Teil II“ (1976) – sein Auftritt als der junge Hyman Roth in Letztgenanntem wurde für die Kinofassung allerdings komplett geschnitten.
Als Erwachsener, nach einem Abschluss in Darstellender Kunst an der Cornell University, verlegte er sich hauptsächlich auf Theaterregie und gründete in Los Angeles eine eigene Theatergruppe.

Mit Truman Capote, den er letztlich in „Wer die Nachtigall stört“ als Kind spielte, verband ihn ein Geheimnis, von dem der Junge seinerzeit selbst noch nichts wusste: Auch John Megna war homosexuell. Leider gehörte er zu jenen die sich in der zweiten Phase der Ausbreitung der Seuche mit HIV infizierten, weil die US Gesundheitsbehörden es in einem Akt beispielloser Menschenverachtung nicht für notwendig erachteten die besonders gefährdeten Gruppen vor dem grassierenden Virus in der entsprechenden Weise zu warnen. John Megna starb, um Jahrzehnte zu früh, am 5. September 1995 im Midway Hospital, Los Angeles, an Komplikationen als Folge von AIDS.
Er wurde nur 42 Jahre alt.


Das Trio Infernale kommt!


Weiter besetzte man den Western-Veteranen James Anderson als Bob Ewell, Collin Wilcox als dessen Tochter Mayella Ewell und William Windom, später bekannt als Arzt von Cabot Cove in „Mord ist ihr Hobby“ als Staatsanwalt Gilmer.


Tiefenentspannter Bildermagier: Russell Harlan
Die Kamera würde mit RUSSELL HARLAN ein überaus erfahrener Veteran übernehmen.
Nachdem er in den 30er und 40er Jahren zahllose B-Western und mindestens einen „Tarzan“-Film mit Lex Barker und einen mit Johnny Weismüller gedreht hatte, die er durch seine Fähigkeiten zu kleinen visuellen Juwelen erhöhte, nahm er in den 50iger Jahren auch für zahlreiche Prestige-Produktionen die zu Klassikern werden sollten, hinter dem Okular der Kamera Platz. Er fotografierte den SF-Horror-Klassiker „Das Ding aus einer anderen Welt“ von 1951, der später John Carpenter und „Alien“ inspirierte, 1955 das Sozialdrama „Saat der Gewalt“ mit Glenn Ford und Sidney Poitier, übersetzte für Vincente Minelli Vincent Van Goghs Bildsprache mittels eines ausgeklügelten Farbkonzepts in prächtige Technicolor-Bilder für „Ein Leben in Leidenschaft“ mit Kirk Douglas 1956, filmte Billy Wilders „Zeugin der Anklage“ mit Charles Laughton und der Dietrich 1957 ebenso wie Elvis Presley in „King Creole“ 1958, und setzte 1959 für „Rio Bravo“ und 1962 für „Hatari“ John Wayne ins Bild. Im selben Jahr arbeitete er für „Am schwarzen Fluss“ auch erstmals mit Bob Mulligan zusammen. Harlan, der auch der Lieblings-Kameramann von Howard Hawks war, mit dem er 7-mal kollaborierte, war, besonders durch die Western, bekannt für die Neigung zu majestätischen Hintergründen mit schneebedeckten Bergen, sich schlängelnden Strömen und Flüssen, ausgebuchteten Klippen und weit ausgedehntem Himmel. Außerdem war er ein absoluter Spezialist für Schwarzweißkamera und verfügte über außerordentliche Kenntnisse in unterschiedlichen Stilistiken der Filmkunst. Zu diesem Punkt seiner Karriere war Harlan bereits in der Lage sich seine Projekte mehr oder weniger auszusuchen. Für dieses entschied er sich ohne zu zögern.


Stellte sich also, bevor die erste Klappe fallen konnte, noch die alles Entscheidende Frage:
Wo konnte man den Film drehen?



Die Fortsetzung mit Teil 2 "Scenes From Maycomb" finden sie sehen sie hier:  https://uncahierducinema.blogspot.de/2018/02/das-gewissen-eines-einzelnen-wer-die_10.html


Teil 3 des dreiteiligen Essays "Nachspiel" finden Sie hier:
https://uncahierducinema.blogspot.de/2018/02/das-gewissen-eines-einzelnen-wer-die_11.html




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